
Die Kastration eines Hundes gehört zu den Hauptverantwortlichkeiten eines Besitzers, doch während man früher dachte, dass dieser Eingriff so früh wie möglich erfolgen sollte, zeigt eine neue Studie das Gegenteil.
Die von Wissenschaftlern der University of California, Davis durchgeführte Studie ergab, dass Rasse und Alter, in dem Hunde kastriert werden, langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben können.
Die Studie wurde von Dr. Benjamin und Dr. Lynette Hart geleitet, emeritierte Professoren an der Veterinärmedizinischen Fakultät der UC Davis.
Anhand von Daten aus der Universitätsklinik, die jährlich über 50.000 Fälle registriert, konzentrierte sich die Forschung hauptsächlich auf Golden Retriever, eine der beliebtesten Hunderassen in den USA.
Die Forscher fanden heraus, dass kastrierte Golden Retriever – unabhängig vom Alter – viermal häufiger schwere Gelenkprobleme wie Hüftdysplasie und Kreuzbandriss entwickelten.
Laut den Forschern verzögert das Entfernen der Sexualhormone das Schließen der Wachstumsfugen in den Knochen, was die Entwicklung der Gelenke beeinflusst.
„Wenn man das Schließen der Wachstumsfuge verzögert… bringt das die Funktion des Gelenks aus dem Gleichgewicht“, erklärte Dr. Benjamin Hart.
Gleichzeitig wiesen weibliche Golden Retriever, die entweder früh oder später im Leben sterilisiert wurden, eine höhere Inzidenz verschiedener Krebsarten auf, darunter Lymphosarkom, Hämangiosarkom und Mastzelltumoren.
Abschließend empfahlen die Forscher, weibliche Golden Retriever nicht zu sterilisieren oder alternative Kastrationsmethoden in Betracht zu ziehen, die die Hormonproduktion nicht beeinträchtigen – auch wenn diese seltener und teurer sind.
Auch bei anderen großen Hunderassen, wie Berner Sennenhunden, Großpudeln und sogar großen Mischlingen, zeigte sich ein gesundheitlicher Vorteil, wenn die Operation bis mindestens zum 24. Lebensmonat verschoben wurde.
Kastrierte männliche Dobermänner hatten ein höheres Krebsrisiko, während kastrierte weibliche Dobermänner und Schäferhunde häufiger an Harninkontinenz litten.
Die Studie zeigte außerdem, dass kleinere Rassen wie Bulldoggen, Chihuahuas und Möpse nicht von einer frühen Kastration betroffen waren. „Die Größe des Hundes macht einen Unterschied“, betonte Dr. Benjamin.
Wichtig ist: Die Forscher sagen nicht, dass man seine Hunde nicht kastrieren sollte. Sie betonen jedoch, dass ihre Forschung zeigt, dass das Aufschieben der Kastration bei bestimmten Rassen langfristig gesünder ist.
Als Alternative schlugen sie hormon-erhaltende Eingriffe vor, wie Laseroperationen oder Eileiterunterbindung. „Diese Verfahren sind möglicherweise teurer, aber Hundebesitzer tun alles, um die Gesundheit ihres Tieres zu verbessern“, ergänzte Dr. Lynette Hart.
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